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Motorrad: Aber sicher!

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert IVM-Online-Kampagne zu Fahrerassistenzsystemen

Das ABS hat sich im Automobilbereich durchgesetzt und den Motorradmarkt weitgehend erobert. Ein Ende der Entwicklung weiterer komfort- und sicherheitsbetonter Fahrerassistenzsysteme ist nicht abzusehen. Denn unsere weitgehend digitalisierten Lebensbereiche entwickeln sich mit hoher Geschwindigkeit weiter und die Entwicklungsschritte machen vor vier- und zweirädriger Mobilität keinen Halt. Beim Automobil heißt der nächste Schritt zum automatisierten Fahren „Connectivität“ – sozusagen das Erkennen und Kommunizieren unter Fahrzeugen.

Motorräder werden kommunizieren
Bei Motorrädern steht das automatisierte Fahren noch nicht auf der Agenda der Entwickler – doch auch hier definiert die rasante Entwicklung hochkomplexer Fahrerassistenzsyteme immer neue Ziellinien. Die sogenannte Connectivität für Motorräder ist keine Zukunftsmusik mehr – sondern nachhaltiges Entwicklungsprojekt. Ab 2020 werden wir Motorradfahrer uns an einen teilautomatisierten Autobahnverkehr gewöhnen und ab 2030 in einer automatisierten Rush Hour aus LKW und PKW mitschwimmen. Nichts spricht gegen die Realisierung dieser Zeitpläne und daher viel für einen „Connectivitäts-Assistenten“, der uns Motorrad- und Rollerfahrer (und die Fahrer älterer PKW und LKW) am Informationsfluss teilhaben lässt. Im europäischen Herstellerverband ACEM herrscht Einigkeit darüber, dass jeder Hersteller bis 2020 ein Motorrad mit einem sogenannten ITS (Intelligent Transport System) im Programm haben soll - entweder als Standardausrüstung oder als optionale Bestellmöglichkeit.

Kuppeln lassen – und andere Automatisationen am Motorrad
Jetzt und heute machen uns rechnergestützte Fahrerassistenzsysteme das Fahrerleben leichter – und sicherer. Fast mit der Geschwindigkeit digitaler Signale in den CAN-Bus-Systemen unserer Motorräder geht die Optimierung aller Systeme voran: Semiaktive Fahrwerke, ABS mit Überschlagsschutz, Traktionskontrolle, Kurven-ABS, Reifendruckkontrolle, Kurvenlicht, Geschwin-digkeitsregelung, Schaltautomat und Berganfahrhilfe. Neben der erhöhten Warnfunktion beispielweise eines adaptiven Bremslichts an Motorrädern ist auch der Totwinkel-Assistent im Spektrum der Motorradassistenzsysteme angekommen.

Mit Cäpt´n Kuck durch den Digital-Dschungel
Um das Potenzial und den Stand der Technik der Fahrerassistenzsysteme bekannter zu machen und mögliche Vorbehalte dagegen abzubauen, hat der Industrie-Verband Motorrad (IVM) einen Info- und Lehrfilm dazu produziert – gefördert vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Mit den Dreharbeiten beauftragt war die Filmproduktionsfirma Smartblend aus Münster, gedreht wurde Ende Oktober in einer Motorradhalle in Essen und auf dem ADAC-Trainingsgelände in Recklinghausen. Als versierte Fahrer (und Beifahrerin) waren Dirk Kersting, Dirk Manderbach und Wiebke Landwehr dabei. Als technischer Berater fungierte u.a. Dr. Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz). Die Moderation übernahm Jens Kuck, der für „Grip – das Motormagazin“ die Motorradthemen verantwortet und dessen YouTube-Filme in der Szene Kultcharakter haben.

Intelligente Motorräder und Roller als Hauptdarsteller
Seit November ist die Filmreihe online auf www.motorrad-aber-sicher.com. Fahrschulen und Anbieter von Fahrertrainings haben die Möglichkeit des Downloads bzw. der direkten Präsentation aus dem Netz. Über 184.000 Facebook-Freunde auf VivaLaMopped werden Kuck, Kersting und Manderbach in Fahr- und Sprechrollen und als Hauptdarsteller Aprilia Tuono V4, BMW S 1000 XR und S 1000 RR, Ducati Multistrada Skyhook, Harley-Davidson Road Glide, Honda Crossrunner, KTM 1290 Super Adventure und 1290 Super Duke, Moto Guzzi Eldorado, Suzuki V-Strom 1000, Triumph Street Triple 675, Vespa 300 GTS und Yamaha MT 09 in Aktion erleben.   

Der Film Fahrerassistenzsysteme ist ein Beitrag innerhalb der vom BMVI geförderten Online-Motorrad-Sicherheitskampagne auf www.motorrad-aber-sicher.com, die auf  www.facebook.com/vivalamopped verbreitet wird.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stellte im Jahr 2015 insgesamt 13 Mio. Euro für Aufklärungs- und Informationsmaß-nahmen zur Bekämpfung der Verkehrsunfälle zur Verfügung. Damit wurden die Mittel gegenüber den beiden Vorjahren um 1,5 Mio. Euro erhöht, gegenüber 2011 und 2012 sogar um 3 Mio. Euro.

„Die sehr erfolgreiche Implementierung der Internet- und Kommunikations-plattform „Motorrad: Aber sicher!“ (www.motorrad-aber-sicher.com) in Zusammenarbeit mit dem Industrie-Verband Motorrad Deutschland zum Thema Motorradsicherheit hat auf der entsprechenden Internetseite und in den sozialen Netzwerken zwischen dem Start im Juli und Anfang September 2015 zu einer Anzahl von über 10 Mio. erreichten Personen im Internet geführt.“

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur in seiner Halbzeitbilanz des Verkehrssicherheitsprogramms 2011-2020