Die Motorrad- und Rollerführerscheinklassen haben nicht nur den Buchstaben A in ihrem Namen gemeinsam, sondern auch die weiterhin konstante und in vielen Fällen sogar steigende Beliebtheit dieser Eintrittskarten in die motorisierte Zweiradwelt.
Vergleicht man die Zahlen der bestandenen praktischen Fahrprüfungen der Jahre 2022 und 2023, zeigen sich von der Kleinkraftradlizenz AM (max. 45 km/h) bis zur offenen Motorrad- und Rollerklasse A ähnlich positive Trends.
Wer ab 15 Jahren mit 50 cm³ Verbrennungsmotoren oder korrespondierenden Elektroantrieben mit max. 45 km/h durch Deutschlands Citys fahren möchte, braucht die Führerscheinklasse AM. Hier haben sich im Vergleich von 2022 zu 2023 mit über 34.000 Fahrerlaubnissen nochmals fast 3.000 Interessierte mehr auf den erfolgreichen Weg in die Fahrschule begeben. Dieses Wachstum hält nun schon seit mehr als vier Jahren an.
Wer mit 16 Jahren auf mehr Hubraum und Langstreckentauglichkeit setzt, erwirbt die Führerscheinklasse A1 bis 125 cm³ und maximal 11 kW (15 PS). Für diesen Weg haben sich 2023 mehr als 41.000 dominierend junge Menschen entschieden, dies sind knapp 1.000 weniger als im Vorjahr, was jedoch auf dem durchschnittlichen Niveau seit dem Jahr 2020 einen grundsätzlich konsolidierten Level ergibt. Schwankungen sind hier teilweise auch durch die Zahl der jungen Menschen in den jeweiligen Geburtsjahrgängen verursacht.
Die Einsteigerklasse für Motorräder und Roller, A2 (Stufenführerschein), zählt 2023 fast 49.000 erfolgreich absolvierte Fahrprüfungen, was einen Anstieg um knapp 2.000 Führerscheine im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Motorräder und Roller mit maximal 35 kW werden in einem breiten Spektrum von verschiedenen Typen für jeden Einsatzzweck angeboten. Vom Roller für das urbane Umfeld über die beliebten Naked Bikes bis hin zu Enduros und sportlichen Motorrädern findet jeder das motorisierte Zweirad, das zu seinen Wünschen passt.
Die offene Führerscheinklasse A für Motorräder und Roller mit mehr als 35 kW bleibt nach wie vor die beliebteste Führerscheinklasse in Deutschland. Mit 77.601 bestandenen praktischen Fahrprüfungen ist hier erneut auch im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um mehr als 3.000 Führerscheine zu verzeichnen. Natürlich bietet auch dieses Segment alle Facetten des motorisierten Zweiradspaßes und kommt dem entgegen, was Motorradfahrer und -fahrerinnen auszeichnet, der Wunsch nach individueller Mobilität und Freizeitgestaltung.
Neben den Zweiradführerscheinklassen mit dem Kennbuchstaben A bietet die Erweiterung der Pkw-Lizenz B mit dem Namen B196 die Chance, mit mindestens fünf Jahren Pkw-Führerscheinbesitz und 13 Zeitstunden Theorie und Praxis, Leichtkrafträder (11 kW/15 PS) zu fahren. Im Vergleich des Jahres 2022 zu 2023 ist eine Steigerung von deutlich mehr als 3.000 Erweiterungen zu verzeichnen, was nach wie vor für die Beliebtheit dieser Option spricht. Geringe Einstiegskosten, niedriger Verbrauch und quasi eine Parkplatzgarantie auch in überfüllten Innenstädten sind offensichtlich attraktive Argumente für viele Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer.
Fasst man die Entwicklung aller Zweiradfahrerlaubnisklassen zusammen, so ergibt sich für 2023 eine Gesamtzahl von 259.513 Lizenzen, was einen Anstieg um 4,17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Eine Übersicht über alle Motorrad- und Roller-Fahrerlaubnisklassen ist unter www.zweiradfuehrerschein.de zu finden.