IVM Performance November 2017

Vollausstattung

Natürlich wird nicht jedes neue motorisierte Zweirad mit allen verfügbaren Fahrer-Assistenzsystemen geordert – aber die elektronischen Helferlein können das Motorradfahren in erster Linie sicherer und komfortabler machen. Das Essener Institut für Zweiradsicherheit (ifz) kündigt für 2018 die Fortführung einer vor sieben Jahren erstellten Studie an – in der 2010 lediglich ein Drittel aller Befragten drei Fahrer-Assistenzsysteme an Motorrädern benennen konnten.

Assistenzsysteme Auflistung1

„Fahrer-Assistenzsysteme? Die gibt es doch nur beim Auto!“
Noch vor einigen Jahren war das die häufige Reaktion, wenn es um das vermeintlich exotische Thema „Fahrer-Assistenzsysteme an Motorrädern“ ging. Nur das bereits 1988 eingeführte Motorrad-ABS, quasi die „Mutter aller Fahrer-Assistenzsysteme“, landete in einer vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz) initiierten Studie über die bekanntesten Fahrer-Assistenzsysteme bei motorisierten Zweirädern unangefochten auf Platz 1. Die Aufgabe der damaligen Motorrad-Sicherheitsstudie lautete, drei Fahrer-Assistenzsysteme zu benennen. Die Antischlupfregelung (ASR) landete 2010 auf dem zweiten Platz aller Nennungen und  auf Platz 3 schlich sich fälschlicherweise das ausschließlich für PKW/ LKW entwickelte und für Motorräder (noch) nicht verfügbare ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ein.

In den letzten Jahren haben Fahrer-Assistenzsysteme für Motorräder stark an Bedeutung zugenommen. Dennoch ist das Wissen um die Existenz mancher Systeme und die Kenntnis über deren Fähigkeiten auch heute noch nicht auf dem Stand der Technik. Der 2016/17 vom Industrie-Verband Motorrad (IVM) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)  entstandene Lehrfilm „Fahrer-Assistenzsysteme“ zeigt die gesamte Bandbreite verfügbarer sicherheitsrelevanter Assistenzsysteme an motorisierten Zweirädern – und offenbart bei der Präsentation in den sozialen Medien den stark ausgeprägten Diskussionsbedarf in der Motorradgemeinde.

Die insgesamt 12 Filme der Reihe – die allesamt auch in Fahrschulen gezeigt werden – schließen Informationslücken zu den höchst sinnvollen Techniken wie Kurven-ABS, Traktionskontrolle, Semiaktives Fahrwerk, Reifendruckkontrolle, Adaptives Bremslicht, Kurvenlicht, Tempomat, Schaltautomat, Berganfahrhilfe, Tagfahrlicht, Totwinkelassistent und Automatik-/Doppelkupplungsgetriebe.

2018 wird das ifz die Studie zur Akzeptanz der Fahrer-Assistenzsysteme für motorisierte Zweiräder weiterführen und vor allem die Frage, was von Motorradfahrern im Bereich der Fahrzeugsicherheit gewünscht und bevorzugt wird, vertiefen.