Berlin am vergangen Mittwoch, 13. Mai, früh am Morgen. Rund 200 Motorräder parken auf dem „verbotenen“ Gelände vor dem Reichstag, dort, wo sonst die Limousinen der Staatsgäste vorfahren. Der Start zur rund 1.500 Kilometer langen 16. Freundschaftsfahrt der Gruppe Motorsport der Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag ist für 9.00 Uhr terminiert. Doch vor der Kür steht die angenehme Pflicht.
Traditionell werden die Einnahmen aus der Vermietung von Tour-Motorrädern der IVM-Unternehmen einem karitativen Zweck gespendet. Die 4.500 € kommen in diesem Jahr der besonders direkt arbeitenden „Kleinen Hilfsaktion“ (www.kleinehilfsaktion.de/) zugute. Der Gründer von Kleine Hilfsaktion e.V. ist der ehemalige Motorradrennfahrer Roland Debschütz, der sein Geld als Instruktor für Rennfahrerschulen und als einer der erfahrensten Renntaxipiloten Europas verdient. Debschütz' zweite Leidenschaft ist das Reisen, zusammen mit seiner Frau Kerstin, ebenfalls Profi auf zwei Rädern als Motorrad-Fahrlehrerin und Sicherheits-Instruktorin, packten sie 2007 ihre Rucksäcke für eine Reise nach Kambodscha um eine Frage zu klären:
Die Antwort vorweg, sie sind real. Nun wollten Roland und Kerstin Debschütz helfen und alles in Bewegung setzen, um die enorme Kindersterblichkeit zu reduzieren (in manchen ländlichen Gebieten des Nordens sterben bis zu 50% der Kinder, bevor sie 5 Jahre alt werden dürfen) und möglichst vielen Menschen den Zugang zu Bildung und Trinkwasser zu verschaffen, dem einzigen Weg in eine bessere Zukunft. Dabei stehen Ehrlichkeit und Vertrauen an erster Stelle: „Wir wollen unserer Tochter nicht nur erzählen, wie man sich sozial verhält, wir wollen es ihr vorleben“ sagen sie.
Unmittelbar nach der Scheckübergabe startete die anspruchsvolle Rund-Tour Deutschland – Polen – Tschechien - Deutschland unter der Schirmherrschaft des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, unter dem Motto „Auf den Spuren Rübezahls“, der in Tschechien weniger märchenhaft, sondern vielmehr ehrfurchtsvoll „Herr der Berge“ genannt wird, via Radeberg, Görlitz und Frydlant mit der Abendankunft in Karpacz.
Ein ausführlicher Reisebericht erscheint in der IVM-Performance am 15. Juni