Die Motorrad- und Rollerbranche in Zeiten der Corona-Epidemie
Massive Einschränkungen im öffentlichen Leben durch den Coronavirus treffen unsere Branche massiv und dämpfen die Erwartungen, die der ausgezeichnete Saisonstart 2020 noch vor kurzem versprach. Ein wirtschaftlicher Rettungsschirm nie gekannten Ausmaßes seitens der schnell handelnden Politik, der Hersteller und Banken - gerade auch für Solo- und Kleinunternehmen - wird für hoffentlich viele Unternehmen zur Existenzrettung. Allein 10 Milliarden Euro sollen in diesem Geschäftsbereich als direkte Zuschüsse alleine vom Bund vergeben werden. Die Länder legen weitere direkte Hilfsprogramme auf, deren Details soeben in Berlin und mit den Ländern festgelegt werden. Lesen Sie dazu die Artikel „Corona trifft das Herz der europäischen Motorradbranche“ und „Wie Deutschland notleidende Unternehmen unterstützt“ in dieser Performance.
Dabei begann der Frühling so erfolgversprechend. Die neue Einschlussmöglichkeit der Fahrerlaubnis A1 für Leichtkraftroller und -räder mit 125 cm³ in den Autoführerschein B soll günstige und verbrauchsarme Mobilität schaffen, nun ist aus reinen Vernunftgründen zunächst Stillstand angesagt. Fahrschulen sind geschlossen.
Ein weiteres neues Mobilitätsangebot richtet sich in den hoffentlich bald wieder einkehrenden normalen Zeiten an 15-jährige junge Menschen. Zumindest, wenn sie in Nordrhein-Westfalen oder Sachsen leben. Dort haben lösungsorientierte Landes-Verkehrspolitiker bereits dem Angebot des Bundesrates zugestimmt, den in vier neuen Bundesländern vorausgegangenen Modellversuch „Moped mit 15“ in geltendes Landes-Verkehrsrecht zu übernehmen.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass auch unsere Branche ihren Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Herausforderung, z. B. durch das Angebot individueller Mobilität, beitragen kann und wir in absehbarer Zeit wieder das Leben auf zwei Rädern unbeschwert genießen können.
Henning Putzke Reiner Brendicke
IVM-Präsident IVM-Hauptgeschäftsführer