Die europäische und deutsche Motorradbranche starten in den Frühling. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Erfreuliche Zulassungszahlen aus Januar und Februar, ein zufriedener Handel, eine großartige Modellpalette für jeden Geschmack und Geldbeutel und dann das: Androhung eines Handelskriegs! Strafzölle der USA gegen Stahl und Aluminium und explizit gegen deutsche Automobilfirmen, obwohl auch die Bundeskanzlerin gegenüber der US-Administration betont hat, dass beispielsweise BMW in den USA mehr Autos herstellt, als importiert.
Nun drohen die verständlichen Gegenmaßnahmen Europas und diese beziehen amerikanische Motorradhersteller mit ein. Der vom US-Präsidenten per Kurznachrichtendienst Twitter angedrohte Handelskrieg vorrangig gegen China und die Europäische Union ist ein bitterer Rückfall in die Zeiten des Kalten Krieges. Wenn jetzt ein amerikanischer Motorradgigant beim Export in die Europäische Union mit Strafzöllen belegt wird, werden im Gegenzug möglicherweise Exporte deutscher, englischer, italienischer und japanischer Motorradhersteller in die USA mit höheren Zöllen “bestraft“. Denn die Motorradhersteller sind Global-Player und auf einen offenen, fairen und freien Welthandel angewiesen. Noch wird um die Höhe der Zölle verhandelt, die nach Meinung der EU-Experten durchaus ausgeglichen sind. Diese Verhandlungen dürfen nur ein Ziel haben, einen offenen, fairen und freien Welthandel weiterhin zu gewährleisten.
Ralf Keller Reiner Brendicke
IVM-Präsident IVM-Hauptgeschäftsführer