IVM Performance Juli 2016

Reifen testen im Land der Seen

 Viel Wald. Viel Wasser. Viel Landschaft – wenig Menschen. Die Lausitz in Brandenburg, kaum 150 Kilometer von Berlin entfernt, lange geprägt von gigantischen Braunkohlerevieren, die heute zu natürlichen Wasserreservaten aufgefüllt werden. „Lausitz – Land des Seen“, lautet der Zukunfts-Slogan bereits heute.

In der Nähe von Klettwitz ragen zwei Monumente der neuen Lausitz aus der topfebenen Landschaft  hervor. Das größte Windrad Deutschlands und dessen Hauptstromabnehmer, die Rennstrecke Eurospeedway mit ihrer riesigen Tribünenanlage. Und westlich der Rennstrecke versteckt sich das 5,9 Kilometer lange Highspeed-Oval, die Test-,Versuchs- und Trainingsanlage von Dekra-Technology in Klettwitz.

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Dort führt der IVM zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen  jährliche Hochgeschwindigkeits-Testfahrten zur Reifenfreigabe durch. Die rund 40-köpfige Testmannschaft findet hier neben dem Hochgeschwindigkeitsoval auch Handlings- und Bremsstrecken sowie einen großen Werkstattbereich vor. In fünf Tagen spulten die Teams auf 60 Motorrädern der Marken BMW-Motorrad, Ducati, Honda, Kawasaki, Suzuki, Triumph und Yamaha hunderte Testfahrten ab. Erprobt wurden auf den Motorrädern der aktuellen Modellpalette die verschiedensten Reifen der Hersteller Avon, Bridgestone, Continental und Maxxis.

Die IVM-Reifentests unter Leitung des IVM-Technikchefs Dipl.-Ing. Christoph Gatzweiler dienen der Freigabe neuer Reifenpaarungen und Weiterentwicklungen (sog. Spezifikationen) durch die Reifen- und Motorradhersteller.

Dazu mietet der IVM das ca. 5,8 km lange Testoval mit den jeweils 2,5 km langen Geraden und den beiden je 400 m langen Steilkurven für 5 Testtage exklusiv an. Für die teilnehmende Reifen- und Motorradhersteller sind internationale Testfahrer im Einsatz. Vom anspruchsvollen Brems- und Handlingsparcours bis zur High-Speed Fahrt in allen Fahrwerkseinstellungen und diversen Zuladungssituationen spulen die Profis jeden Tag ein Riesenpensum ab, das nach jedem Durchlauf dokumentiert wird. Die harte Arbeit der Teams vom Fahrer bis zu den Reifenmechanikern im Marathoneinsatz dienen der Vielfalt und der Sicherheit von Motorradreifen.

Für Kawasaki war z.B. in diesem Jahr die italienische Testfahrerin Francesca Gasperi unermüdlich im Einsatz - für Bridgestone der inoffizielle Nordschleifen-Rekordhalter Tim Röthig.

Für alle teilnehmenden Marken stellt der IVM-Reifentest eine einmalige Möglichkeit dar, sämtliche Reifen inklusiver aller denkbaren Spezifikationen in hoch professionellem und eingespieltem Umfeld zu testen.

Zum ersten Mal war auch ein Videoreporter im Einsatz, dessen Filme inklusive Interviews vieler Beteiligter einen  kleinen Eindruck von der Arbeit beim IVM-Reifentest auf dem Dekra-Testoval vermitteln: www.vivalamopped.com