Kaum eine andere Führerschein-Neuregelung hat die Neuzulassungszahlen im Motorrad- und Rollermarkt so sehr beeinflusst, wie es die B196-Regelung seit 2020 tut. Auch im dritten Jahr beschert sie den 125 cm³-Neuzulassungen ein sattes Plus von 10,4 Prozent und dem Gesamt-Zulassungsjahr damit ein gutes Jahresendergebnis 2022.
Mit beeindruckenden 72.022 neu zugelassenen 125 cm³-Fahrzeugen fährt die Klasse L3e-A1 das beste Ergebnis seit 20 Jahren ein. Roller und Motorräder sind in dieser Klasse gleichermaßen beliebt. Mit einem Zulassungsplus von 20 Prozent und 36.613 Fahrzeugen haben die Roller dieses Mal die Nase vorn. Aber auch die Leichtkrafträder beenden das Jahr mit einem Plus. Insgesamt wurden hier 35.409 Fahrzeuge (+2,2 Prozent) neu zugelassen.
Bei den Fahrzeugen über 125 cm³ sind es ebenfalls die Roller, die mit beachtlichen Zuwachsraten glänzen. 18.179 Neuzulassungen bedeuten hier ein sattes Plus von 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Motorräder über 125 cm³ hingegen weisen für 2022 einen Rückgang von 7,2 Prozent (107.992 Neuzulassungen) aus.
Der Gesamtmarkt der Neuzulassungen, der trotz eines Jahres mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent erzielen konnte, lässt auf eine weiterhin erfreuliche Entwicklung für das neue Jahr hoffen.
Positiv stimmt auch das anhaltende Wachstum des Elektromarktes, der mittlerweile einen Anteil von 4,86 Prozent im Gesamtzulassungsmarkt hat. In den letzten drei Jahren hat der Elektroantrieb Fahrt aufgenommen. Von 2.657 Einheiten im Jahr 2020 kommend, wurde im Jahr 2022 mit 9.632 Einheiten fast die Zehntausender Marke erreicht.
Bei den zulassungspflichtigen Elektrofahrzeugen hatte das Segment der Leichtkraftroller mit 20,4 Prozent die beste Quote. Somit hat bereits jeder fünfte Roller in dieser Klasse einen Elektroantrieb.
Höher ist der Anteil von Elektrofahrzeugen mit fast 30 Prozent nur noch in der Kategorie der 45km/h schnellen Kleinkrafträder. Auch in dieser Einstiegsklasse konnte im Jahr 2022 der Gesamtabsatz an Fahrzeugen in den Handel um 21,7 Prozent auf 29.230 Fahrzeuge gesteigert werden.