Zulassungshoch mit Endspurt

Die Einführung der neuen Regelung „B196“ zum 01. Januar 2020, mit der nach theoretischer und praktischer Ausbildung, aber ohne Prüfung 125cm³-Fahrzeuge gefahren werden dürfen, war ein entscheidender Faktor bei den beeindruckenden Zulassungszahlen. Insgesamt etwa 50.000 Autorfahrerinnen und Autofahrer nutzten diese neue Gelegenheit zum Aufstieg auf das Zweirad und bescherten der 125er-Klasse mit etwa +82 Prozent (Leichtkrafträder) bzw. etwa +108 Prozent (Leichtkraftroller) fulminante Jahresendzahlen.

Die Befürchtung, die einige Fachleute vor Einführung des „B196“ äußerten, dass die Zahl der Verunglückten im Straßenverkehr deutlich steigen würde, bestätigte sich hingegen nicht. Im Gegenteil, die für den Zeitraum Januar bis September 2020 vorliegenden Daten zeigen einen Rückgang um etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch die „großen Brüder“ – Fahrzeug-Klassen mit mehr als 125cm³ – brauchen sich mit einem Plus von über 15 Prozent nicht zu verstecken. Motorräder (+16 Prozent) waren dabei ebenso gefragt wie Roller (+6 Prozent). Denn auch bei der individuellen Mobilität stand Kontaktreduzierung für viele im vergangenen Jahr im Mittelpunkt. Und was bietet sich hierfür besser an, als das motorisierte Zweirad?

Der Übergang von der Abgasnorm Euro-4 zu Euro-5 zum 31. Dezember 2020 führte nicht unerwartet zu erhöhten Zulassungszahlen in den Monaten November und Dezember. Es besteht allerdings weiterhin die Möglichkeit über die sogenannte Auslaufende Serie eine limitierte Stückzahl an Euro-4 Fahrzeugen noch nach dem Stichtag zuzulassen.

Betrachtet man das gesamte Zulassungsjahr 2020 für motorisierte Zweiräder, so waren mit Ausnahme der Lockdown-Phase im Frühjahr praktisch alle Monate von sehr starker Nachfrage geprägt.

Die Freude, Motorrad und Roller zu fahren, bleibt also, verstärkt durch die neue Führerscheinregelung B196 für Leichtkrafträder, für weite Bevölkerungskreise hoch attraktiv.