Mark Knopfler, Gründer der britischen Band Dire Straits, in einem längeren Spiegel-Interview (Ausgabe 3/2019) u.a. zum Roller- und Motorradfahren:
Knopfler: ….. In London aber bin ich meistens mit einem Roller von Honda unterwegs. Er ist die beste Waffe im Stadtverkehr. Morgens (mit dem PKW) reinfahren? Können Sie vergessen. Totaler Stillstand. Mit dem Roller komme ich von einem Frühstück mit Freunden in Soho hier heraus nach Hammersmith in Nullkommanix. Eine Zeitmaschine. Wirklich Spaß macht es aber erst auf dem Land.
SPIEGEL: Wegen der höheren Geschwindigkeit?
Knopfler: Was mir wirklich gefällt, das ist die Nahtlosigkeit. Alles geht ineinander über, jede Entscheidung bedingt die nächste. Und während ich diese Entscheidungen treffe, bin ich eigentlich selbst fast gar nicht da. Das erzeugt im Kopf eine sanfte Reibungslosigkeit, den Flow. Ruhe in der Bewegung. Dann passieren die wunderbaren Dinge. Ich bin mir beim Fahren selbst voraus. Ich bekomme einen peripheren Blick.
SPIEGEL: Gibt es auch beim Songtexteschreiben so etwas wie eine Ideallinie?
Knopfler: Ja. Das Songschreiben ähnelt wirklich dem Motorradfahren. Ich brauche Gleichgewicht und eine Idee, wohin es gehen soll. Die meiste Zeit verbringe ich damit zu sehen, wohin diese Lieder wollen. Das ist eine große Freude. Eine einsame Sache wie jedes richtige Schreiben, aber vergnüglich. Wobei Schreiben ein etwas verstiegener Begriff ist für meine Tätigkeit.