IVM Performance Januar 2018

Nullsummenspiel

Das vergangene Jahr schloss mit einem zweistelligen Minus von 19,10 Prozent (Gesamtmarkt) bei den Zulassungszahlen ab – was 139.831 zugelassenen Kraft- und Leichtkrafträder insgesamt entspricht.

Dafür verantwortlich ist nicht etwa ein nachlassendes Interesse am motorisierten Zweirad und auch keine fehlende Käufermotivation. Denn ganz im Gegenteil ist die Leidenschaft für das Erlebnis, Motorrad und Roller zu fahren über alle relevanten Altersgruppen hinweg hervorragend ausgeprägt, auch dank einer attraktiven Modellpalette. Die Motorradbranche ist gesünder denn je. Der eigentliche Grund für den Zulassungsrückgang ist umweltpolitischer Natur – und eine gesunde Umwelt wollen wir schließlich alle. In diesem Fall läutete die Verschärfung der Abgasnorm Euro-3 zu der technisch noch anspruchsvolleren Euro-4 das Produktionsende für viele  Motorradmodelle ein, deren fabrikneue Restbestände bis Ende 2016 zugelassen sein mussten – so die Vorgabe des Gesetzgebers. Mit den daraus resultierenden Verkaufsmaßnahmen des Motorradhandels  verließen viele legendäre Motorradtypen die Verkaufsräume der Händler zum Sonderangebot – was mit 16.739 Neuzulassungen (Gesamtmarkt) zu einer wahren Zulassungsexplosion im Dezember 2016 führte – im Vergleich dazu 4.697 im Dez. 2015. Zudem waren viele dieser Modelle als attraktive Tageszulassungen verfügbar und tauchten in der Neuzulassungsstatistik gar nicht erst auf. Dass trotz dieser erfolgreichen Verkaufsmaßnahmen im letzten Quartal 2016 111.762 Euro-4 Krafträder/-roller und 28.069 Leichtkrafträder/-roller 2017 neu in den Markt kamen, mehr als noch 2014, untermauert die Attraktivität des motorisierten Zweirads in besonderem Maße. Eben dieser Erfolg ist der überall sichtbaren Leidenschaft fürs Motorrad zu verdanken.

Der ausgefallene Boom 2017 ist also einer regelrechten  Zulassungsexplosion im letzten Quartal 2016 geschuldet.