„Nachhaltiges Motorradfahren in Europa“ – unter diesem Motto fand am 24. Januar die 13. Annual Conference des europäischen Verbandes ACEM statt. Mehr als 250 Teilnehmer aus ganz Europa kamen nach Brüssel, um sich über die Rolle und den Auftrag der Motorradindustrie im Transportwesen der Zukunft auszutauschen. Neben Branchenvertretern nahmen auch Angehörige des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission sowie Vertreter unterschiedlicher Nichtregierungsorganisationen an der Diskussion teil.
Stefan Pierer, amtierender ACEM Präsident und CEO des Motorradherstellers KTM, betonte, dass sich die Motorradindustrie der Nachhaltigkeit verpflichtet hat. Diese zeige sich nicht nur in der ökologischen Performance der Fahrzeuge und deren Verkehrssicherheit, sondern auch in der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Abläufe. Auch weist er darauf hin, wie sauber die Fahrzeuge auf dem Weg von Euro 0 zur aktuellen Euro 4-Norm geworden sind: im Laufe der Entwicklung wurden die Grenzwerte für den Kohlenmonoxid-Ausstoß um 91 % reduziert und auch die Ruß- und Stickstoffemissionen gingen um 92 % zurück.
Einen dringenden Appell richtet Pierer an die Vertreter der Europäischen Kommission: Zwar würden die Entwickler in den kommenden Monaten bereits mit der Umsetzung der Richtlinien für die Euro 5-Abgasnorm beginnen, da aber der Fahrzeugbau in seinen Abläufen einer sehr komplexen Planung unterlegen ist, werden seitens der EU Kommission unbedingt Informationen zu technischen Vorgaben sowie die Zeitschiene zur Einführung der zukünftigen Euro 5-Abgasnorm benötigt.
Im weiteren Verlauf der Podiumsdiskussion tauschten sich Antonio Perlot (ACEM Generalsekretär) und Erwin Segers (ACEM Komitee für technische Angelegenheiten) mit Bernd Lange (MEP) und Claire Depré (Europäische Kommission - Verantwortliche für die Abteilung Nachhaltigkeit und intelligentes Transportwesen bei DG MOVE), Ramon Gouweleeuw (Europäische Kommission, Politikbeauftraugter bei DG GROW) sowie Greg Archer (Direktor der Abteilung „Clean Vehicles“ bei Transport and Environment) und Silvio Manicardi (FIM-Vizepräsident) über die Zukunft des Motorradfahrens und die damit verbundenen Aufträge für Industrie und Politik aus.
35 Millionen motorisierte Zweiräder sind auf Europas Straßen unterwegs. Gerade im urbanen Raum sind sie oft die Antwort auf das Mobilitätsbedürfnis der Menschen. Um diesen Ansprüchen weiterhin gerecht zu werden, wird die Branche auch in Zukunft in Fortschritt und Know-how investieren – und weiterhin auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Kollegen der verschiedenen EU-Institutionen setzen, so Antonio Perlot in seinen Schlussworten.