IVM Performance Dezember 2017

Im Osten was Neues

Mobilitätsprojekt „Führerschein mit 15“ ausgeweitet

Glück kann so einfach sein: 50 Kubikzentimeter,  45 km/h, Führerscheinklasse  AM. Einziger Nachteil aus Sicht noch jüngerer Leute: Gilt erst ab 16! Ausgenommen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo seit dem 1. Mai 2013 der Modellversuch "Moped mit 15" läuft.

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Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern neu dabei

„Selbstbestimmte Mobilität, die nicht vom guten Willen eines Erwachsenen abhängt, sie zu fahren“,  sagt Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern, das zusammen mit Brandenburg seit diesem Jahr den Modellversuch auf alle fünf neuen Bundesländer ausdehnt. Und darüber hinaus fordern die nun im Projekt „15“ vereinten neuen Bundesländer mittels Verkehrsministerkonferenz den Bund dazu auf, die Geltungsdauer des ursprünglich bis April 2018 befristeten Modellversuchs bis zum 30. April 2020 zu verlängern. Mecklenburg-Vorpommern sei prädestiniert für eine Teilnahme an dem Versuch, so Verkehrsminister Pegel. „Gerade im dünner besiedelten ländlichen Raum dürfte sich gut beobachten lassen, ob das Herabsetzen des Mindestalters für den Moped-Führerschein von 16 auf 15 Jahre den gewünschten Effekt bringt.“

45km/h mit qualifizierter Ausbildung – statt 25 km/h ohne

Zurückzuführen ist der nun in allen fünf neuen Bundesländern stattfindende Modellversuch auf eine Ausnahmeregelung, die dazu berechtigt, in den Hoheitsgebieten der jeweiligen Bundesländer Fahrzeuge der Fahrerlaubnisklasse AM bereits ab einem Mindestalter von 15 Jahren zu fahren. In diesem Modellversuch werden die  Bundesländer ermitteln, ob hierdurch positive Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, z.B. in Form eines gesteigerten Gefahrenbewusstseins erzielt werden kann. Im Vergleich zum bisher für diese Altersgruppe (ab 15 Jahre) möglichen Erwerb der Mofa-Prüfbescheinigung, kann die Fahrerlaubnis AM nur durch eine qualifizierte Ausbildung inklusive theoretischer und praktischer Prüfung erworben werden.

Mobilität so früh wie möglich erlernen

Jugendlichen Verkehrsteilnehmern kann in diesem Modellprojekt die Verantwortung, die sie im Straßenverkehr für sich selbst und andere tragen bei der umfassenden Führerscheinausbildung intensiver vermittelt werden, als dies beim Erwerb der Mofa-Prüfbescheinigung der Fall sein kann. Ein freiwilliges Fahrsicherheitstraining auf dem eigenen Moped, das die praktischen Fähigkeiten im Verkehrsraum vertieft wird von den drei Landesregierungen, den Fahrschulen und dem IVM gefördert. Der Verkehrsminister stellt aber auch klar: „Ob der Versuch am Ende tatsächlich zu einem Gesetz für alle wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Dafür müssen wir die wissenschaftliche Auswertung abwarten.“