1895 wurde in den USA das erste Patent für einen elektrifizierten Motorradantrieb eingereicht. Bis 1897 kam es zu einer ersten kleinen Blütezeit der Elektromotorräder in Europa – die vornehmlich als Schrittmacher-Kräder bei den sehr populären Bahn-Radrennen eingesetzt wurden. Ein Jahr später wurde der Strom abgedreht. Die Elektromotorräder verschwanden vom Markt, weil der stärkere Benzinmotor nicht aufzuhalten war. Doch kaum 30 Jahre später war es schon wieder hip, mit der in Lyon erbauten Elektrocyclette zwischen Automobilen, Krafträdern und Pferdefuhrwerken rumzudüsen, immerhin mit einer Reichweite von bis zu 30 Kilometern. Anfang der 40-er entstand in Belgien der Socovel Scooter, der mit drei 6-Volt Batterien 30 km/h Höchstgeschwindigkeit und bis zu 50 Kilometer Reichweite erreichte; etwa 500 Exemplare des 75 kg wiegenden Elektromotorrads sollen verkauft worden sein. Danach wird es recht lange still ums E-Bike.
Es hatte also durchaus Historie, als auf der INTERMOT Köln 2008 Elektromotorräder von Zero Motorcycles, eRockit und Quantya ihre Weltpremieren feierten. Während Fahrräder mit Elektroantrieb und Elektromotorroller bereits millionenfach gebaut werden, liegt das Haupthindernis für die Konstruktion von leistungsstarken Zweirädern mit Elektromotor im Problem der Reichweite der Lithium-Ionen-Batterien, die zwischen 40 und 150 Kilometer beträgt.